Schießlhof in Neukirchen-Balbini
2019Bauherr:Marktgemeinde Neukirchen-Balbini, Kolpingstraße 3, 92431 Neunburg vorm Wald
vertreten durch Herrn Bürgermeister DauchInstandsetzung und Umbau des ehemaligen denkmalgeschützten Ackerbürgeranwesens
Ausstellungsräume und Archiv für die Erdstallforschung im Wohnstallhaus
Vortragsraum und Wechselausstellung im Stallgebäude
Multifunktional Flächen im ehemaligen Stadel Situation und Zustand
Der Schießlhof in Neukirchen-Balbini liegt in unmittelbarer Ortsmitte, dahinter ein Hof, der durch Stall, Stadel und die nachbarschaftliche Bebauung definiert und von der Straßenseite aus nicht einsehbar ist. Im weiter ansteigenden, rückwärtigen Grundstücksbereich befinden sich Gartenflächen. So bietet das Gesamtanwesen einen spannungsvollen Weg von der Ortsmitte durch die Hofstelle bis in die freie Landschaft. Wohnhaus und Stall sind eingetragenes Baudenkmal. Von besonderem Interesse für Laien und Fachleute ist der im Keller des Wohnhauses vorgefundene Erdstall, ein eingetragenes Bodendenkmal. Die Marktgemeinde konnte Ende 2014 das gesamte Anwesen samt aller Möbel, Ausstattungen und Gerätschaften aus Landwirtschaft und Haushalt erwerben. Der Stadel wurde im Vergleich zu den beiden anderen Gebäuden in einem schlechten baulichen Zustand aufgefunden. Besonders zu erwähnen ist der tonnengewölbte Erdkeller unter dem Stadel.
Nutzungskonzept
Der Verein für Erdstallforschung hat sich als künftiger Nutzer des Wohnhauses dazu entschlossen, nicht nur den vorhandenen Erdkeller zu erforschen, sondern auch die Ergebnisse vor Ort in einer Ausstellung im Erdgeschoss Besuchern vorzustellen und einen Arbeitsraum in der ehemaligen Schlafkammer einzurichten. Die Teeküche wird auf einen zeitgemäßen Stand gebracht, die Wohnstube dient als kleiner Treff- und Versammlungsort. Depot- und Archivräume für die Erdstallforschung finden im Obergeschoss Platz. Der ehemalige Schafstall wird abgebrochen, ein Ersatzneubau mit kombiniertem, behindertengerechtem Damen-WC mit Wickelmöglichkeit und einem Herren-WC erstellt. Der gewölbte Stall wird der flexibel nutzbare Veranstaltungs- und Vortragsraum des Anwesens. Der gedeckte Vorplatz („Bergehalle“) im Anschluss an die Zufahrt bildet dabei eine Art „Freifoyer“. Das Dachgeschoss über dem Stadel kann, unter Wiederherstellung der Aufzugsgaube und der Erneuerung der Treppe an der östlichen Stallseite, als Lager und Depotraum genutzt werden. Im Stadel bleiben die beiden Durchfahrts- und Lagerbereiche erhalten, im südlichen Teil wird ein zeitgemäßer Holzbau mit Toiletten und Technikraum eingestellt.Der Gewölbekeller soll wieder als Bierkeller und Getränkelager dienen.
Die Hoffläche bietet Platz für Feste, Märkte, Theateraufführungen und Konzerte.
Energetisches Konzept
Das gesamte Anwesen wird an das Nahwärmenetz angeschlossen. Das Wohnhaus wird über eine Wandtemperierung beheizt, der Vortragsraum zusätzlich mit einer Fußbodenheizung. Im Wohnhaus werden die Ofenstandorte reaktiviert: der bestehende Backofen wird wieder in Betrieb genommen und in der der Stube ein Kachelofen nach historischem Vorbild ergänzt.