Haus für Kinder St. Elisabeth in Furth im Wald
2015Bauherr:Kath. Kirchenstiftung St. Mariae Himmelfahrt, Furth im WaldAdaption eines Ausweichquartiers, Abbruch des bestehenden Kindergartens und des Hausmeisterhauses
Neubau der Kindertagesstätte St. Elisabeth als viergruppiger Kindergarten
mit einer Krippengruppe an gleicher Stelle im Pfarrgarten. Städtebauliche Situation
Der Bauplatz des derzeitigen Kindergartens und künftigen Kinderhauses St Elisabeth befindet sich am Rande des historischen Stadtkerns Furth im Walds in einer Gründerzeitlichen Stadterweiterung auf dem Gartengrundstück einer ehemaligen Fabrikantenvilla. Diese steht unter Denkmalschutz und befindet sich wie ein benachbartes ehemalige Wirtshausgebäude im Besitz der kath. Kirchenstiftung. Diese drei Gebäude gruppieren sich um einen Innenhof und werden als Pfarr- und Jugendheim, als Gebäude mit Mietwohnungen und Laden und als Kindergarten genutzt.
Im Osten erschließt die Kreuzkirchstraße das Gelände mit direkter Anbindung an die Bahnhofstraße, den Stadtplatz und dem künftigen Zubringer zur Umgehungsstraße. Im Norden wird das Gebäude durch den Schießstättenparkplatz begrenzt, einem Großparkplatz mit einem ausreichenden Angebot an Parkplätzen für Eltern und Mitarbeiter. Im Westen und Süden wird das Gelände durch die Bahntrasse begrenzt.
Innere Organisation
Das Gebäude gliedert sich in drei Abschnitte, die Kinderkrippe an der Südostseite, der Kindergarten an der Südwestseite und nach Osten orientiert die gemeinsam genutzten Räume mit dem Leiterinnenzimmer, der Küche und dem Mehrzweckraum. Alle Hauptfunktionsräume der Kinder sollen künftig auf einer Ebene erreichbar sein, lediglich die Sozialräume der Mitarbeiterinnen und ein Technikraum befinden sich im Kellergeschoss mit einer Westausrichtung.
Kindergarten
Über einen Garderobenflur sind die vier Gruppen nordseitig erschlossen, die sich mit großen Fensteröffnungen und einem Oberlicht zur Südseite orientieren. Den Haupträumen sind jeweils Terrassen zugeordnet, die, bei geeigneter Witterung mit Hausschuhen zugänglich sind und die Haupträume entlasten können. Die Gruppennebenräume sind südorientiert und gemeinsam mit den Sanitärzellen den Gruppenräumen angelagert. Die Sanitärzellen sind über den Flur erschlossen, wobei sich jeweils zwei Gruppen einen Sanitärkern teilen, die beiden anderen Sanitärkerne sind durch das Mitarbeiterinnen-WC und einen Putzraum bzw. durch eine Wickelmöglichkeit und einen Funktionsraum für die Wäsche belegt. Die Kerne sind mit einem Oberlicht natürlich belichtet und belüftet, haben zusätzlich aber auch mechanische Raumentlüftung zur Optimierung der Be- und Entlüftung. Der verbindende Flur ist zur Nordseite befenstert, in den Fensternischen sind die Garderoben mit Eigentumsfächern untergebracht.
Kinderkrippe
Die Krippe schließt über eine Vorzone mit Garderobe an den Verbindungsflur an. Der Krippenhauptraum orientiert sich wie der Krippennebenraum nach Süden zu einer eigenen Terrasse. Der Ruheraum ist nach Osten orientiert, und durch einen Grünstreifen und eine Wand vom Vorplatz bzw. Hauptzugang abgegrenzt. In direkter Nachbarschaft zum Ruheraum befindet sich der Sanitärkern, der neben der Wickelmöglichkeit einen direkten Außenzugang erhält, so dass die Krippe bei Benutzung der Freiflächen das Krippen-WC auch als Außen-WC nutzen kann.
Der südlich vorgelagerte Spielbereich bindet unmittelbar an den Spielbereich der bestehenden Krippe an und ist von den Flächen der Kindergartenkinder optisch abgegrenzt.
Architektur
Auf einem massiven Sockel und zwischen gemauerten und verputzten Sanitärkernen werden die Räume der Kinder über eingestellte Holzkonstruktionen aus Brettsperrholzelementen errichtet, die Außenwände sind wärmegedämmt und holzverschalt bzw. mit einem Wärmedämmverbundsystem im Bereich der gemeinsam genutzten Gebäude verkleidet. Die Wandkonstruktion wird durch ein Dach aus Brettsperrholzelementen abgeschlossen, das durch ein Warmdach mit Aluminiumblechdeckung witterungsgeschützt wird.
Die Fenster auf der Südseite sollen als Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt werden, die Fenster der Lochfassade als gerahmte Dreh-Kipp-Flügel.
Konstruktiv soll das Gebäude als Holzkonstruktion wahrgenommen werden.